Bücherkinder lesen in der Landesvertretung Brandenburg
Auf Einladung der Leiterin der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund, Staatssekretärin Dr. Friederike Haase, stellten die Bücherkinder verschiedene Werke ihrer selbst geschriebenen und illustrierten Publikationsreihe.

Das Programm vom Montag Nachmittag in den Berliner Ministergärten las sich wie eine große Leseveranstaltung in der Akademie der Künste. Elf Schülerinnen und Schüler stellten als Vertreter einer Literatur- und politisch interessierten jungen Generation Auszüge aus verschiedenen Werken vor, die in den zurückliegenden Jahren von den Bücherkindern Brandenburg erschaffen wurden.
Ihre Arbeiten sind Ergebnisse einer intensiven und ausdauernden Beschäftigung mit anspruchsvoller Literatur von sehr bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern. Diese Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Grundschule Brandenburg haben sich beispielweise Wissen zu Christa Wolf, Jurek Becker, Günter Grass oder Anna Seghers und anderen Intellektuellen angeeignet. Ein Werk wie Seghers „Das siebte Kreuz“ erschließt sich dabei selbst manch geübten erwachsenen Leserinnen und Lesern nicht unmittelbar. Hans-Willi Ohl, Vorsitzender der Anna-Seghers-Gesellschaft bringt seine Anerkennung zum Ausdruck und schrieb in einem Dankesbrief: „Es ist aber auch bemerkenswert, wie ein genaueres Einlassen auf den Text dazu führen kann, die eigene Wahrnehmungsfähigkeit zu schärfen und sich dem zu nähern, was Literatur letztlich ausmacht: die Welt mit anderen Augen zu sehen.“

Die Bücherkinder entwickeln Fähigkeiten, sich kritisch mit der Entwicklung unserer modernen, westlichen Gesellschaft auseinander zu setzen. Armin Schubert, Mentor der Bücherkinder und liebevoll von allen „Büchervater“ genannt, weiß, „dass unsere kulturelle Bildungsarbeit mit Kindern wichtig ist. Sie schult deren eigenes Denken und Urteilen an Beispielen unserer Kultur als Gleichnis und im Verhältnis zu Fragen unserer Zeit.“
Und Friederike Haase ergänzt als Gastgeberin in Ihrer Begrüßung, dass Eltern ihre Kinder gerne vor dem Bösen in der Welt beschützen wollen, wir aber nicht glauben sollten, „dass sie nichts vom Krieg in der Ukraine, vom Leid der israelischen Geiseln und der Menschen im Gaza-Streifen oder vom Erstarken des Rechtsextremismus mitbekommen.“ Deshalb sei es umso wichtiger, „Kinder zu ermächtigen, sich eigene Gedanken zu machen, ihre Fragen zu stellen und mit ihnen zu diskutieren.“
Den Bücherkindern wurde auf der Veranstaltung große Anerkennung gezollt. Daneben gibt die Resonanz Kraft und Zuversicht für die weitere Arbeit mit immer neuen „Bücherkindern“, die auf die Unterstützung vieler Partner*innen und Organisationen weiterhin setzen dürften. Hier sind beispielhaft und mit unserem großen Dank zu nennen:
- die Pirckheimer-Gesellschaft
- die Anna-Seghers-Gesellschaft und Christa-Wolf-Gesellschaft
- die Staatskanzlei und das Bildungsministerium des Landes Brandenburg